Kapitel 98
Kapitel 98
Alinas Kopf pochte vor Schmerz! Penny war bereits von Shirling nach Ingford geflogen, doch niemand hatte es bemerkt. Alina war richtig schockiert. Am Telefon war auf einmal viel Lärm zu hören, es war offensichtlich, dass Andre schon aufgestanden war. Andre ging zweifellos in Pennys Zimmer, um sich zu vergewissern. Alina legte kopfschüttelnd den Hörer auf und sah Penny an. Penny lag in ihren Armen und blickte auch in diesem Moment mit weit aufgerissenen Augen zu Alina. Alina musste der Sache wirklich nachgehen, und zwar richtig! Zwei Minuten später. Andre rief an und sagte: „Penny ist weg.“ Andre am anderen Ende der Leitung wäre fast ausgerastet. Er hatte letzte Nacht im Lawson Herrenhaus übernachtet und war gestern Abend etwas betrunken gewesen, sodass er ein wenig durcheinander war und von nichts wusste. Aber jetzt… Alina saß mit Penny in ihren Armen im Auto: „Sie liegt gerade in meinen Armen!“ Sie dachte die ganze Zeit nach, weil sie immer noch nicht verstehen konnte, wie Penny nach Ingford gekommen war. „Wie ist sie denn dort hingelangt?“ Es war offensichtlich, dass dies auch die Frage war, die Andre am meisten interessierte. Penny war doch erst zwei Jahre alt, wie war das möglich? Außerdem war es so, dass der Flughafen in Shirling auch sehr weit vom Herrenhaus Lawson entfernt war. War diesem Kind vielleicht Flügeln gewachsen?
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Penny war normalerweise sehr brav und ruhig, wie konnte es sein, dass sie plötzlich so etwas
Erstaunliches tat? Penny hatte ihnen wirklich eine Lehre erteilt, nämlich, dass man Menschen nicht nur nach dem Aussehen einschätzen durfte. Leute, die nach Außen brav wirkten, könnten in Wahrheit vielleicht ganz anders sein. „Das weiß ich auch nicht!“ Alina war verzweifelt. Auch Andre war entsetzt: „Nachdem Oma davon erfahren hat, ist sie jetzt richtig in Panik geraten. Als
ich vorhin in Pennys Zimmer gegangen bin, war Oma auch dort.“ Es herrschte wirklich ein Chaos. Ohne auf Alinas Antwort zu warten, sagte Andre weiter: „Sie dreht jetzt richtig durch!“ Es war logisch, dass man bei so einer Situation durchdrehte. Bei der Familie Lawson herrschte jetzt wahrscheinlich ein großes Chaos. Der Blutdruck von dem alten Herr Lawson war richtig in die Höhe geschossen. Zum Glück wusste er bereits, dass Penny bereits bei Alina war, sonst hätte er sich zu Tode erschreckt. Alina: „Ich bin auch fast verrückt geworden. Geht es Opa gut?“ „Er liegt noch auf dem Sofa und hatte sich noch nicht ganz beruhigt.“ Es musste also wirklich einen großen Schock für ihn gewesen sein. Penny, die sonst so brav und ruhig war, war beim Schlafen plötzlich aus dem Zimmer verschwunden. Obwohl man dann das Herrenhaus Collins auf den Kopf gestellt hatte, konnte man sie immer noch nicht finden, es war doch normal, dass man sich da Sorgen machen würde. Alina seufzte und wusste nicht, was sie jetzt noch sagen sollte. Sie war komplett durcheinander und fühlte sich sehr schlecht. Andre: „Und was meinst du, was wir jetzt tun sollen?“ „Komm und hol sie ab!“, sagte Alina verärgert. Was denn sonst? Sollte Penny in Ingford bleiben? Das würde auf keinen Fall gehen! In Ingford:
Alle Leute von der Familie Collins waren anwesend, auch Caleb. Alina hatte Caleb erst gestern rausgeworfen, und jetzt tauchte plötzlich ein Kind auf … Allein der Gedanke daran brachte Alina in Verzweiflung. „Mama.“ Penny, die gerade noch brav in Alinas Armen lag, schaute Alina mitleiderregend an, als sie hörte, dass man sie wegbringen würde. Alina bekam richtig Kopfschmerzen. Wenn Penny Alina mit diesem mitleiderregenden Gesichtsausdruck ansah, konnte Alina einfach nicht hart bleiben. Bei diesem Blick würde Alina alles für Penny tun. „Schon gut, ich bringe dich nach Hause.“ Wie auch immer, Alina wollte nicht, dass Penny auch nur eine Minute länger hierblieb. Penny: „Ich fühle mich nicht gut.“ „Wo fühlst du dich unwohl?“ „Mein Kopf tut weh!“ Als Alina hörte, dass Penny Kopfschmerzen hatte, wäre ihr Herz fast stehengeblieben. Dann fasste sie Pennys Stirn an und stellte fest, dass sie wirklich ein wenig heiß war. Alina war verzweifelt. Alina hatte kaum Erfahrungen mit Kindern, also war das Einzige, das ihr in diesem Moment einfiel, Penny ins Krankenhaus zu bringen. Sie sagte zu Andre am anderen Ende der Leitung: „Caleb darf es nicht wissen, also musst du sofort nach Ingford kommen!“ Es bestand kein Zweifel daran, dass Alina kurz vor der Verzweiflung stand. Es war jetzt wirklich eine sehr unangenehme Situation für sie. „Verstanden!“ Der Anruf wurde beendet. Alina setzte Penny behutsam auf den Beifahrersitz, dann stellte sie aber ein ernstes Problem fest: Der
Sicherheitsgurt konnte Penny nicht festhalten. Denn Penny war einfach zu klein. Wie zum Teufel war so ein kleines Kind hierhergekommen? In diesem Moment zerbrach sich Alina den Kopf und konnte es immer noch nicht verstehen. Eine halbe Stunde später im nächstgelegenen Krankenhaus. Alina erschien wie eine Verrückte mit ihrem Baby im Krankenhaus. In diesem Moment bemerkte Alina erst, dass sie ohne Schuhe aus dem Haus gegangen war. Den ganzen Vormittag lang war sie wie eine Verrückte durch halb Ingford gefahren. Nachdem der Arzt die Temperatur von Penny gemessen hatte, stellte es sich heraus, dass Pennys Körpertemperatur nicht allzu hoch war. Anschließend verschrieb der Arzt ihr Medikamente und sagte Alina, dass sie nach Hause fahren und Penny weiter beobachten sollte. Im Auto gab Alina Penny ein wenig Wasser zum Trinken und fragte: „Schatz, geht es dir besser?“ „Nein.“ Bei diesem Anblick tat es Alina richtig im Herzen weh. All die Wut, die sie auf Emma hatte, hatte sie jetzt verworfen. Zwar war sie jetzt ein wenig hilflos und ratlos, aber sie war sehr glücklich, Penny zu sehen. Nachdem Alina Lucy angerufen und sich vergewissert hatte, dass Caleb bereits weg war, fuhr sie erleichtert mit Penny zurück. Doch auf dem Rückweg wies sie Andre trotzdem noch einmal darauf hin, dass er sofort kommen und Penny wieder mitnehmen sollte, denn Caleb war ein Verrückter. Obwohl Emma und Caleb jetzt geschieden waren, musste sie Andre dazu bringen, zu kommen und Penny mitzunehmen. Das letzte Mal, als sie nach Shirling fuhr, hatte sie bereits Angst gehabt, dass Caleb es herausfinden könnte. Und dieses Mal, an einem Ort, an dem Caleb kommen und gehen konnte, wie er wollte, war Alina natürlich noch besorgter. Im Mulherd Herrenhaus. Text property © Nôvel(D)ra/ma.Org.
Als Lucy Penny sah, die zu dreißig Prozent wie Alina und zu siebzig Prozent wie Caleb aussah, schaute sie schockiert zu Alina. „Fräulein Alina, wer ist das?“ „Meine Tochter!“ Alina saß auf dem Sofa und war ein wenig verzweifelt. Sie hatte Penny gerade etwas Brei und Medikamente gegeben und konnte sich erst jetzt ein wenig von der morgendlichen Aufregung erholen. Lucy: „Herr Caleb ist der Vater?“ Auch Lucy war ein wenig durcheinander und schaute Alina etwas besorgt an. Alina: „Ja!“ „Und …“ „Morgen wird sie wieder weg sein.“ Lucy war sprachlos und blickte voller Mitleid zu Penny. „Schätzchen.“ In ihrer Stimme war nur Liebe und Zuneigung zu hören. In diesem Moment hielt Penny gerade ihr Fläschchen in der Hand und trank daraus und sah sehr niedlich aus. Bei diesem Anblick mochte Lucy sie noch mehr. Lucy berührte den Kopf von Penny und stellte fest, dass es noch ein wenig heiß war. Obwohl es kein hohes Fieber war, musste man da trotzdem vorsichtig sein, vor allem, wenn es sich um ein kleines Kind handelte. Alina durchwühlte die Tasche von Penny. Außer das Fläschchen, das Penny gerade in der Hand hielt, waren noch zwei Röckchen darin, und der Rest waren nur Windeln. Alina blickte zu Penny und fragte: „Du trägst noch Windeln?“ Als Mutter hatte Alina es wirklich versagt! Penny: „Ja, nachts muss ich sie tragen.“ „Ach so.“